Regattasport mit Windsurf-Tandems

Brett-Kategorien

Es gibt 2 unterschiedliche Kategorien von Tandems. Die einen sind konzipiert zum reinen Rumdüsen auf Raumschotkursen (Funboards), die anderen sind Raceboards.

Die Funboard-Tandems sind kurz und leicht. Aufkreuzen gegen den Wind kann man mit ihnen nur bedingt. Da die beiden Segler nur einen geringen Abstand von einander haben, sind große Segel sehr problematisch. Es gibt auf dem Markt derzeit zwei Funboard-Tandems, das GEMINI des Herstellers Starboard und das MAHALO der Firma Exocet. Beide Produkte sind sehr preiswert.

Regattasport wird mit den großen Tandems, den Raceboard-Tandems betrieben. Dies Boards sind zwischen 5,80  und 6,50 Meter lang und mit einem großen Schwert ausgestattet. Mit einem solchen Gerät kann man sehr gut gegen den Wind kreuzen und ist auch jeden anderen Kurs segeln.

In der Vergangenheit gab es mehrere Hersteller dieser "Jumbos". Sie waren ca. 6,50 m lang und ca. 50 KG schwer. Die Produktion dieser Boards wurde immer nach relativ kurzer Zeit wieder eingestellt. Ab 2011 ist ein in Kleinserie produziertes ca. 35 KG leichtes und  nur noch 5,80 Meter langes schnelles regattataugliches Tandem auf dem Markt.

Tandem-Regatten werden zur Zeit nur in wenigen Ländern gesegelt. Die meisten Rennen finden in Deutschland und zwar in Nordrhein-Westfalen statt, wo der Segler-Verband eine Meisterschaft ausgeschrieben hat. Weitere Länder sind Holland und die Schweiz.

Das größte Ereignis im Tandem-Regattasport war in den letzten Jahren die Internationale Engadiner Meisterschaft, die bis 2021 jeweils am letzten Ausgustwochenende auf dem wunderbaren Silser See in Engadin bei St. Moritz stattfindet. Dort kann man sich auf einen phänomenalen Thermik-Wind , den sog. Malojawind verlassen, der an sonnigen Tagen zuverlässig mit bis zu Sturmstärke weht.

Inzwischen hat sich das geändert. International schrieb die ITCA  2010 erstmals seit längerer Zeit wieder eine Europameisterschaft aus. Sie fand 2011 Markermeer Lelystad und anschließend alle zwei Jahre vor dem modernen holländischen Regattazentrum Medemblik auf dem Ijsselmeer statt. 2019 wechselte die EM auf das Goiingmeer, den südliche Ausläufer des Ijsselmeeres.

In Nordrhein-Westfalen wird in jedem Jahr in eine Regattaserie  ausgesegelt und seit 2010 gibt auch wieder eine nationale "Deutsche Bestenermittlung". Dieser Begriff stammt aus den Statuten des Segler-Verbandes und ersetzt den Begriff der "Deutschen Meisterschaft" bei den kleinen Klassen.

Ansonsten gibt es noch eine kleinere Felder im Rahmen von Marathon-Regatten am Chiemsee und am Bodensee.

Der Aue-See in Wesel am Niederrhein.

Die Regeln:

Jeder Sport und jedes Spiel benötigt Spielregeln, sei es Fußball, Golf, Tennis oder Skat.
Beim Windsurfen stehen diese Regeln in der WR (Wettfahrtregeln Segeln), die der Internationale Segler Verband in London herausgibt (International Sailing Federation, ISAF). Nationale Segler-Verbände geben teilweise in ihrer Landessprache Ausgaben heraus, die Ergänzungen für ihre Länder enthalten.

Möchte man als Regattaleitung etwas anders regeln als es die WR vorgeben, kann man das problemlos in den sogenannten

                    "SEGELANWEISUNGEN"

frei formulieren. Diese können sehr knapp gehalten werden. Sie sind aber unverzichtbar, da die WR nie unverändert zur Anwendung kommen. Die Segelanweisungen erhalten Teilnehmer einer Regatta bei der Anmeldung im Regattabüro.

Die Segelanweisungen werden ergänzt durch ein Skippers Meeting. Dieses Meeting ersetzt weder die WR noch die Segelanweisungen. der Regattaleiter bespricht hier wie die Kurse ausehen und was für die Teilnehmer über die schriftlichen Unterlagen hinaus wissenswert ist.

Sollte es unter den an einem Wettbewerb Beteiligten zu Uneinigkeiten über Fragen der Spielregeln kommen, benötigt jeder Sport

                         "SCHIEDSRICHTER".

Im Segelsport können dies Schiedsrichter auf dem Wasser sein oder aber einfach Personen, die man vorher festlegt und die nur aktiv werden, wenn sie tatsächlich gebraucht werden. Das ist ein sehr einfaches, kostengünstiges und weltweit bewährtes Konzept.

Glaubt ein Segler, benachteiligt worden zu sein, kann er schriftlich einen "Protest" bei der Regattaleitung einreichen. Es gibt hierfür bei guten Veranstaltungen Protestformulare, die der Verband bereitstellt. Für Proteste kann eine Protestgebühr erhoben werden.